Wien 13.9.2018 Die hellen Tage
Wie kann es gelingen über einen bezaubernden, poetischen Roman zu schreiben. Ich habe mir „Die hellen Tage“ von Zsuzsa Bánk vorgenommen. Ein Text über Aja, Seri und Karl von der Kindheit an und ihren so unterschiedlichen Müttern. Alle haben sie Verluste erlitten und doch ist das Helle sehr präsent. Das Licht, leichte Beflügelte. Es sind die leichten Schritte in blauen Artistenschuhen, die ich mir vorstelle darf, die leichten Körper, die radschlagend ihre Botschaften senden, die klappernden Schritte mit Holzabsätzen, das gemeinsame Schwingen in einem großen Tuch unter Bäumen, das für einander da sein in einer Ungebrochenheit und Fürsorge.
Das Verändern, das Überschreiten von festgesetzten Normen und eigenen Vorstellungen für die Anderen macht sdie Personen in dieser Geschichte so liebenswert und menschlich. So erzählt Siris Mutter von den tollen Kuchen, die Evì bäckt und endlich kommt mehr, so dringend benötigte Geld, ins Häuschen am Rand der kleinen Stadt.
Es tut mir wohl dieses Buch. Ich fühle mit den Personen mit, auch den Vätern. Aber vor allem sind es die Mütter Eví, Ellen und Maria die ihre Enge weiten und auch für die anderen da sind und ihnen ganz Neues ermöglichen.
Wien 5.9.2018 Bernadetts Verabschiedung
Wir haben uns getroffen und auf Anregung von Hannah habe ich eine Trancereise für Bernadette angeleitet. In der Chiltanhaltung haben wir ihr alles Gute für die Reise gewünscht und sie kontaktiert, sie ein kurzes Stück begleitet. Mein Bild in dieser Trance war das einer steilen weißen Lichtpyramide, an der Spitze die Adlerin flatternd und die Pyramide anführend – in ihr neues Reich.
Jede und jede hatte nach der Trance ein paar Wort in den Kreis zu Bernadett gesagt. Wünsche und Worte der Beziehung. Jetzt frage ich mich, was Angela gesagt hat, ihre Tochter. Ich weiss es nicht mehr. Gut war die Freunde, die ich auch schon ewig kenne, wieder mal zu sehen. Renata hatte zwar bei einer Begegnung gesagt: Aber nicht erst wieder bei einem Begräbnis! Na, ich bemühe mich.
Dieser Abend war eine Mischung aus Ritual, Austausch von Erinnerung, bis zum Anstoßen mit Gin Fizz, weil den Bernadette oft im Dorf- dort wo wir uns trafen- getrunken hatte. Ich habe dort mit ihr Yoga gemacht.
Wien 4.9.2018 Bernadette
Heute Abend kommen eine Gruppe von FreundInnen zusammen um an Bernadette zu denken und ihr alles Gute für ihren Übergang zu wünschen. Ich bin ihr in einer wichtigen Lebensphase vor rund 40 Jahren begegnet. Sie hatte mich beim Kennenlernen von mehr Realitäten als der gewöhnlichen begleitet. Schamanismus, Trance, Indigene Lehrende, Humanistische Psychologie wurden Themen. Vorlesungen und Feste bei Willi und Arnold Kayserling gaben den Hintergrund. Und wir hatten uns auch als alleinerziehende Mütter unterstützt. Die inneren Reisen mit den Körperhaltungen waren ihr als Yoga Lehrende auch ein Anliegen, dass sie gut körperlich nachspüren konnte und wir arbeiteten auch zusammen. Äußere Reisen machten wir nach Anatolien, Gümüslük und Barcelona und auch in der Steiermark hatten wir so manche Kraftplätze erspürt. Das schöne Foto ist in Antalya aufgenommen worden, ich glaube von Karoline Bloderer bei unsere Forschungsreise ins matriarchale Anatolien 2009.