Bremen 29.7.2015 Paula M. Becker Museum

Einen ersten Kennenlernspaziergang in Bremen nütze ich um das Paula Modersohn Becker Museum aufzusuchen. Ein Museum das 20 Jahre nach ihrem Tod, 1927 ganz für sie erbaut wurde. Es ist ein expressionistischer Bau aus rotem Backstein und Zentrum dieses Viertels und beherbergt die Werke von Paula M. Becker, stellt sie aus und stellt eine Verbindung her zu zeitgenössischen Künstlerinnen.  Mein Eindruck ist, dass es vor allem Künstlerinnen sind. So hat die USA amerikanische Künstlerin Jenny Holzer im wendeltreppigen Aufgang ein bewegtes Ledlichtband ihr zu Ehren installiert.Paula Modersohn Becker geb. 1876 wurde nur 31 Jahre alt. Sie hat in dieser Zeit viele Selbstbildnisse und Bildnisse von Frauen und Mädchen geschaffen. Ihre Bilder sprechen mich auch an, da die Frauen meist Haltungen einnehmen, die auch Rituelle Körperhaltungen sein könnten. Paula Modersohn Becker war lange Zeit mit Carla (Rilke) Westhoff befreundet. Die beiden verband das künstlerische Tun als Malerin und Bildhauerin, beide setzten ihr Künstlerin sein gegen den Wunsch der Väter durch und eine lange Freundschaft. Ruth Klüger schreibt am Klappentext von „Clara und Paula“ von Gunna Wendt: „Das eigentlich Neue und Fesselnde an diesem Buch ist der weibliche Blick auf weibliches Leben und weiblichen Ehrgeiz. Das Buch handelt von der Freude am Lernen und Schaffen, dem Charme der Worpsweder Landschaft, der Faszination von Paris und vor allem und immer wieder von weiblicher Freundschaft.“ Ich zitiere: “..Gemeinsamkeit wird oft eher wortlos gelebt, beim Schlittenfahren oder Schwimmen. Clara erfindet zärtliche Gesten, schmückt die Freundin mit Blumen. Diese tut es ihr nach. Clara ist so anders als alle Frauen und Mädchen die Paula kennt, anders als ihre Schwestern, als ihre Cousinen. Clara hat nicht so viel Erfahrung mit dem eigenen Geschlecht….“

 

Bildnis der Schwester Hema mit Artishockenblüte 1906

 

 

 

 

Zurzeit ist einer anderen Künstlerin eine Ausstellung hier im Museum gewidmet: Lilly Fischer´s  „Landschaften“  ist bis zum 20.9.2015 zu sehen. Folder Text: Die unkonventionelle Künstlerin Lilly Fischer verwandelt das Paula Moderson-Becker Museum in einen Ort des lebendigen Dialogs zwischen ihren von der Natur inspirierten  Arbeiten und den Landschaftsbildern Paula Moderson-Beckers. …Fotografie und Zeichnungen aus Lilly Fischers Worpsweder Zeit stehen neben bizarren, überlebensgroßen Faltern Spinnen- und Schnacken Objekten. Zur Zeit sind es die Igel die im Mitelpunkt ihrer Forschung stehen. Im obersten Stock darf ich dann wieder fotoprafieren und mich zur Teppin machen. Hat aber Spaß gemacht. Ich habe einen Igel am Kopf und an an speziellen Tagen wird der Igeltanz hier zelebriert.

Hunsrück 26.7.2015 Musik und tschüss

Sonntags, nach einer anstrengenden Nacht, weil es so kalt war, nach dem Regen und Sturm, gibt es wieder blauen Himmel und ich frühstücke gemütlich und höre beim Proben zu. Ein paar schöne Pläusche mit den Frauen. Blind und Lame, Kika und Lucy Wilke, zwei Musikerinnen denen das Leben einiges auferlegte, wie der Name zeigt, spielen und singen ihrer Eigenkompositionen und Weltlieder und beschwingen uns. Dann schaue ich meine Sachen  zusammen zu packen. Vom Musikzelt kommen noch Klänge von den sizilianischen Musikerinnen Trio Pi Prio, was » Drei für die Zufriedenheit der Seele » bedeutet. Die vielen Zeltsachen im Auto unter zu bringen  ist nicht ganz einfach. Dann schaffen wir es doch und kommen nach 7 Stunden Fahrt Nächtens im Norden an.


Hunsrück 25.7.2015 Hingabe an das Leben

 Durch den Tipp schauen wir uns eine Ausstellung der Künstlerin Ruth Hecker, benannt: „Hingabe an das Leben„ in Kastellaun, in der Unterburg an. Eine paläolithische Welt tut sich auf. Eine Vielzahl an Eiszeitstatuette ist präsent, geordnet nach Zeit und Region. Alles Repliken der Künstlerin und Urgeschichtlerin Karin Hecker. Felsbilder aus den französischen (Foto Höhle Peche Merle), spanischen Höhlen und einer Ural Höhle sind teilweise auf  Tierhäuten gemalt. Von einer stilisierten Frauengestalt gehen von ihrer Vulva aus rote Punkte zu einer Tiergestalt.

 

 

Ruth Hecker hatte auch die Repliken für die Eiszeitausstellung "Urmütter der Eiszeit" in Stuttgart 2001, und den Katalog angefertigt.

  

   

   

Abend geht es weiter mit Musik von und Tanz von Phenjoripe aus Polen, Fjavill- aus Schweden und Sudafrika, den Kumbia Queers und davor Les Reines Prochaines. Ihr optisch buntes und auch inhaltliches skurril, schräges Programm lässt mich lachen und hat auch einen sehr sarkastischen Beigeschmack. Lieder wie "Ich hab so viel zu tun » und «  I am a Butch » karikieren weibliche und lesbische Stereotypen. Dazu begleiten sie mit ihrer virtuosen Musikalität am Bass, Klarinette und Horn. Die Kumbia Queers spielen danach mit ihrem wilden  Latin Rhythmen mitternächtlich zum Tanz auf.


Unterkategorien

Hermine Brzobohaty-Theuer | Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
Adresse: 1030 Wien, Stanislausgasse 4/9 | Tel.: +43 676 47 49 112