Wien 27.2.2019 Lore Heuermann

Vernissage in der Kleinen Galerie in Wien Landstrasse. Die vielseitige Künstlerin feiert ihren 82. Geburtstag. Schon in den 70er Jahren hatte sie erfolgreich in der Kleinen Galerie ausgestellt. Heute sind Blätter, meist aus handgeschöpftem Papier, zu sehen, die mit einer Art Code bemalt sind. Strichfiguren in unterschiedlichen Bewegungen. Tanzcode nennt das Lore Heuermann. Es wirkt japanisch. Dort hatte sich Lore Heuermann auch aufgehalten. In ihren wunderschönen Büchern sind Fotos zu sehen, bei denen Papierbahnen von der Decke hängen und manchmal auch Kreisformen bilden. Lore Heuermann erzählt von ihrem Werdegang. Dass sie es als Frau nicht leicht hatte.  „Kunst von Frauen kaufen wir nicht“, bekam sie zu hören. Sie ist dennoch ihren Weg gegangen. Das beeindruckt. Jetzt bei den frauenfilmtagen ein Film über 5 Künstlerinnen, darunter Lore Heuermann: "Sie ist der andere Blick" von Christiana Perschon.
 

Wien 14.2.2019 Coatlique


COATLIQUE
, die mit dem Schlangenrock.
Allen Rituellen Körperhaltungen ist gemein, dass sie eine verstärkte Körperwahrnehmung vermitteln. Dabei wird Energie aktiviert bei der sich die Atmung vertieft, das Herz klopft, Schweiß bricht aus. Die Teilnehmenden bei den Trancen beschreiben es jedes Mal. In den Blutuntersuchungen der Uni München und Wien ist zu sehen, dass die Stresshormone Adrenalin, Noradrenalin und Cortisol ausgeschieden werden und Beta-Endorphine aktiviert werden. Felicitas D. Goodman schreibt in ihren Büchern über die „Süße“ des Erlebens. Die Beschreibung der Süße und Seligkeit kennen wir auch von anderen SchriftstellerInnen, die über mystische, ekstatische Erlebnisse berichten.
In ihrem 1988 veröffentlichten Buch „Wo die Geister auf den Winden reiten“ Beschreibt Felicitas Goodman die unterschiedlichen Wirkweisen und Richtungen der Haltungen. Aber  alle sind sie Heilhaltungen. Wollen das Beste für uns, sei es körperlich, geistig und seelisch. Und dazu noch, als Krönung, wird unsere Beziehung zur Anderswelt, zur außergewöhnlichen Wirklichkeit, zur Welt der Geister möglich gemacht.  Felicitas D.Goodman hat die Türe zu dieser Welt für uns westlich sozialisierte Menschen geöffnet.
Mit der an sich einfachen Struktur des „Rituals nach Goodman“, wie Giselher Guttman  es nennt, können wir den physiologischen Schalter umlegen und in das Reich der Sinne und Potentiale eintreten.
Ich selbst erlebte dieses Eintreten in den ersten Trancen mehr wie ein Hineinfließen. Unter dem Spalt einer Türe floss ich durch und erlebte die Abenteuer.
Durch die jahrelange Forschung hat sich der Kanon der Körperhaltungen erweitert. Unser Blick dafür hatte sich geschärft. Gerne entdecken die FreundInnen der Körperhaltungen in Museen und Kunstkathalogen ungewöhnliche Körperhaltungen und erforschen sie experimentell. Der mittelamerikanische und mexikanische Raum war schon von Beginn der Wiederentdeckung an eine Fundgrube. Felicitas D. Goodman und Belinda Gore untersuchten sie mit ihren KursteilnehmerInnen. Mir hat es die Coatlique, die Aztekische, die mit dem Schlangenrock, angetan. In einer Trance in dieser Haltung hatte ich die tiefe Überzeugung, wenn die Haltung ganz präsent verinnerlicht wird, jede Person, sich stark und eigenmächtig fühlt. Es kann nichts (Schlimmes) passieren. Schon der Gedanke daran ist fremd, ist im Grunde gar nicht da. Eine Welle voll Freude durchdrang mich und mein Körper wollte sich kraftvoll bewegen. Ein agredere Zustand, ein drauf los gehen und zupacken, ein Empfinden von Stärke und Lust, ein stark verwurzelt sein. Die Coatlique ist die Erdmutter, die Creatrix, wie die Archäologin Marija Gimbutas die Frauenfiguren der Jungsteinzeit nennt. Sie sind die, die um den Kreislauf des Lebens mit Entstehen, Wachsen, Sein und Vergehen und Wiederkehren wissen und gestaltend wirken. 

Wien 2.2. Lichtmesszusammenkommen

Wir beschwingen verschiedene Samen durch die Klänge von Onas Monokord.
Die aztekischen Tlacolteotl leitet durch das Ritual

KONZENTRATION
Hell und Dunkel
Wie löst sich die Härte auf
Wie kann die Wärme und die Liebe
Die Gier und Gewalt durchdringen
Ein Lösen - nicht ein Halten der anmaßenden, vereinnahmenden Kräfte
Der Zauberstab berührt Mann und Mann
Vom Herz der Mitte geht es aus
Jeder Strahl ein Pfeil
Und wieder trifft es ins Herz der Dinge
Gefasst und gelöst
Im Wechsel - und Zusammenspiel

 

Schon lange kenne ich sie die aztekische Tlacolteotl. Sie hat mich begeistert, durch ihre Macht Belastendes, Bedrückendes und Schwieriges aufzulösen. Sie hat ein vielfältiges Potenzial, wie viele der mittelamerikanischen und südamerikanischen Gottheiten. Mit dem Einnehmen der Position, der speziellen Mundhaltung, dem Hochziehen der Lippen und den Händen als Körbchen geformt, stellen wir uns zur Verfügung und bitten, um das Auflösen von Konflikten. Wie weit das auch mit Vergeben zu tun hat, stellt sich möglicherweise für jede Person in der Trance dar.

 

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Hermine Brzobohaty-Theuer | Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
Adresse: 1030 Wien, Stanislausgasse 4/9 | Tel.: +43 676 47 49 112