Weinviertel 1.5. 2016 ich gartle
Es, ich gartle. Trotz grauen Himmel. Dafür wächst alles weiter wie um die Wette. Wenn ich den Blick nur in einem kleine Bereich schweifen lasse, bin ich immer wieder so fasziniert was da alles an Vielfalt aus der Erde drängt. Da ist einmal die Stockrose, die zwischen Betonterasse und Wiese hervorsprießt und jetzt schon einen halben Meter hoch und breit ist. Dann die Gänseblümchen und Hornveilchen, vorzugsweise zwischen den Ziegeln der Terasse. Margariten kommen, Wegerich, Schafgarbe, Wegwarte-noch klein aber nicht mehr lange. Hirtentäschel, Mutterkraut überall, Wermut, Himbeeren weit und breit, auch im zukünftigen Gemüsebeet und da muss es raus. Ankündigung von Baumspinat, wissend, dass er über einen Meter hoch wird. Und der Liebstöckel den ich bisher etwas ignoriert hatte und heute davon eine Suppe kochen will. Foto 1 Beinwell (unzubändigen), Foto 3 UNUH die Ahnin; und über das Vulvenbrot habe ich mich besonders gefreut und auch über den ausgewachsenen, zitronengelb blühenden Rotkohl vom letzten Jahr.
Mistelbach 22.4.2016 Ausstellung Stonehenge
Viel Puplizität über den Bodenradar mit dem auch in der Umgebung bei Stonehenge die Erde untersucht wurde un deiniges zu Tage trat. Wolfang Neugebauer vom Ludwig Bolzmann Institut in Wien hat diese Technik entwickelt und damit konnten neue Henges und Gruben mit Objekten entdeckt werden. Im Ausstellungsfilm ist das zu sehen. Auch diese Ausstellung ist im Bezug auf die Rollen von Frauen und Männern zurückhaltend gestaltet. Wer hat was zu welchem Zweck gemacht, das bleibt offen. Ich finde es schwer mich berühren zu lassen und lebendiges Interesse aufkommen zu lassen. Ist alles irgendwie interessant und dann doch distanziert und neutral. Immer wieder ein Ärgernis diese Ausstellungen, die die weibliche Geschichte und Vergangenheit ignorieren. Dann wird es doch langweilig. Erst bei den Keramikgefäßen werde ich warm. Besonders die Gefäße aus Zwingendorf und Poysbrunn erfreuen mich in ihrer exzellenten Handwerkskunst und den Mäandermustern in Rot und Gelb. GHöhepunkt der Ausstellung ist der Gruss der Göttin durch die goldene Raute. Dass die Raute den Schoss, die Vulva der Göttin repräsentiert, ist bei Marija Gimbutas so erfräulich (Zitat von Monica) nachzulesen.
Die Keramik Ware aus Wiltshire, Gefäße, Töpfe aus der Glockenbecher Kultur und oben aus dem Weinviertel das Beispiel der Lengyel Keramik.
Wien 20.4.2016 Die Schwarze Schamanin
Diesmal hatte uns das Zentrum Puun beim 7.Stammtisch des Felicitas Goodman-Instiutes beherbergt und wieder waren viele interessierte BesucherInnen zum Vortrag "Die Frau von Dolni Vestonice" gekommen. Im Zuge ihrer Ausbildung zur autorisierten Trainerin für Rituelle Körperhaltungen und Ekstatische Trance hatten sich Elfriede Kössler und Maria Marschler in die Trancehaltung der Frau von Dolni Vestonice verliebt und zu ihrem Forschungsmittelpunkt gemacht.
Eine Frage aus der BesucherInnenrunde war: Warum wird die Statuette mal Frau von Dolni Vestonice genannt und dann wieder Venus von Dolni Vestonice?
Elfriede Kössler beantwortete es von der geschichtlich - anthropologischen Betrachtung her. Sie meinte, dass das Transzendente im Paläolithikum keine Venus und damit Göttin kannte. Der Göttin Begriff ist ein viel später entstandener.
Was wir aus der Darstellung der Frauenstatuetten sehen können ist, dass die Frau und die Mutter die zentrale Gestalt war die die Verbindung herstellte vom Bereich des Transzendenten zum dem der Menschen und „Große Mutter“ genannt wurde, die Geberin, Erhalterin und Verwalterin von Leben und Sterben. Bei Marija Gimbuta so genussvoll nachzulesen. (my Bibel)
Der Vortrag hatte wieder neue Aspekte der Statuetten sichtbar werden lassen. Tausende Kilometer liegen die Fundorte auseinander und doch gibt es interessante Parallelen an den Statuetten wie Armbänder und Körperhaltungen. Wieso die Trancehaltungen an weit auseinanderliegenden Orten diese Trancepraktik abbilden beantwortet Felicitas Goodman wie folgend. Sie sagt in „Trance der uralte Weg zum religiösen Erleben“ (1992): "In der schamanischen Welt gibt es überall Andeutungen dafür, dass die Sachkundigen sich in der anderen Wirklichkeit treffen können, um sich z.B. über Krankheitsfälle zu beraten und somit auch über neue Erkenntnisse auszutauschen." Foto 1 Scheitel der Statuette mit 4 Grübchen. Kathalog Ice Age 2013, Bild 2: Fahne von Lydia Ryle (1935 - 2016)