Wien 12,1,2016 Taslima Nasrin
Plötzlich ist ihr Name da. Erst später fällt mir ein, dass ich vor 20 Jahren einen Roman von Taslima Nasrin las. „Scham Lajja“, ist ein Roman über eine hinduistische Arztfamilie in Bangladesh, die unter den Zerwürfnissen zwischen Moslems und Hindus leiden muss und sich nach langer Weigerung zur Emigration entschließt. Mich hat dieser Roman, in dessen Zentrum die Tochter Maya und ihr Vater, der Arzt Sudhamay stehen, damals sehr verstört. Nach dem ich gelesen hatte, dass das Haus verwüstet und Maya verschleppt wurde, habe ich den Roman damals nicht weitergelesen. Jetzt, 20 Jahre später lese ich das Ende des Romans: „Komm lass uns weggehen.“ Suranjan hält den Atem an, er wagt kaum zu fragen: „Wohin gehen wir Papa?“ “Nach Indien“ antwortet Sudhamay, und seine Stimme bricht, so sehr wühlt ihn die Scham auf. Aber er hat es ausgesprochen, er hat sich dazu gezwungen: Sie werden gehen. Das stolze Gebirge, dass er in seinem Herzen aufgebaut hatte ist von Tag zu Tag brüchiger geworden.
Das Buch erschien 1993 in Bangladesh. Taslima Nasrin schreibt, dass Lajja ein Dokument der kollektiven Niederlage wäre. Fünf Monate nach Erscheinen wurde das Buch von der Regierung verboten. Danach setzte eine fundamentalistische Organisation eine Belohnung für ihren Tod aus. Sie, die vertrieben wurde, in Schweden, Frankreich, USA und Indien lebte, schreibt und kämpft weiter, gegen Verfolgung und Unterdrückung.
Und dann begegnet mir dieser Film über das Theater der Unterdrückten des Brasilianers Augusto Boal, in dem weltweit Theatergruppen gegen Unterdrückung anspielen. Jana Sanskriti Centre for Theatre of the Oppressed – West Bengal
The idea of Theatre of the Oppressed was born in South America in the early seventies from the work and practice of Brazilian theatre theoretician and director Augusto Boal. Jana Sanskriti was the first group to bring Theatre of the Oppressed and Forum Theatre to India.
In Forum Theatre members of the theatre team select, construct, and narrate a social problem from their daily life. With artistic direction this play is taken to an audience who must now find a solution to the problem. Passive spectators then become engaged spect-actors. Spect-actors come on stage to enact the solutions they have thought of, debating with trained activists about the feasibility of the solutions suggested.