Weinviertel 4.8.2013 Garten & Monsanto
Im Umfeld von Lammas wollen Ona und ich einen Tag im Garten zusammen verbringen. Wir schneiden Origanon, Minze, Frauensalbei, Schafgarbe, Frauenmantel. Zum Trocknen steckt Ona die Kräuter in die Spalten eines Gartenstuhls. Er wird zum Trockenstuhl. Wir sammeln Samen des wilden Rittersporns, der mir schon immer mit den zarten wiegenden Blütenköpfen beim Spaziergang am Feldrand gefiel. Wir hüpfen in den Fischteich, mit Karpfenberührung beim Schwimmen und sehen dunkle Wolken aufziehen. Wir machen im Haus, währen der Regen prasselt und es blitzt einen Kreis des Tönens und Dankens. Viele Samen und Samengöttinnen sind da. Immer wieder bin ich voll des Staunens über das Wunder Samen. In diesen 4 Gartenjahren hier habe ich so viele kleine Wunderkraftwerke kennengelernt. Millimeterpunktsamen des wilden Rukola zum Beispiel. Von den Stockrosen gibt es schätzungsweise 5000 an einer Pflanze. Gebe ich auch weiter.
Später sehe ich im TV den ARTE Film über Monsanto. Auch hier Staunen, doch mehr Entsetzen. Ich denke über Ethik nach. Wie ist es möglich, wie ging diese Entwicklung vor sich, dass das die Ethik in Bezug auf Grundlebensnahrung so entgleist ist und nicht früher dagegen vorgegangen wurde, Wie konnte der Betrug so lange passieren. Samen transgen/ hybrid zu machen ist ein unmenschlicher Betrug, ein Verbrechen und widerspricht jeglicher moralisch ethischer Gesetzmäßigkeiten. Trotzdem ist es in den vergangenen Jahren diesem Konzern gelungen sich über ein unermesslich großes Gebiet der Erde, vielleicht ein Drittel, auszubreiten. Unvorstellbar große Gewinne werden gemacht. Doch was noch bedrohlicher ist, dass dieser Konzern damit für sich ein totales Machtmonopol schafft. Im Film wird darüber gesprochen. Monsanto hat mehr Macht als Drogen- und Waffenkartelle. Bin dankbar den FilmemacherINnen, JounalistINnen und AktivistINnen die die Hintergründe, Lügen und Manipulationen aufdecken, auch wenn sie selbst in ihren Lebensgrundlagen, manche wurden gekündigt, bedroht wurden. Der Film "Monsanta, mit Gift und Genen",http://www.youtube.com/watch?v=OuRxppqKQds Film ist auf youtube abrufbar.
Weinviertel 3.8.2013 Festfortsetzung
4 kleine Gläschen Marmelade von den grossen, süßen Brombeeren eingekocht. Es ist unglaublich viel los heute im Dorf. Alles feiert Hoch-sommer – Hoch-zeit. Schon mal die Felsenbühne mit Gastronomie, und 1200 GästINnen, Blunzengröstel, Himbeersturm, etc. Die Heurige haben die Kellertüre geöffnet und eine Brautpaar feiert im Schüttkasten. Vom Berg höre und sehe ich das Treiben. Beim Nachhausegehen hole ich mir noch eine schwarze Mohntorte, mit weißen Joghourtcreme und rotem Himbeeergelee. Also schmeckt und mit den Farben der Göttin. Im Waldstück ist es schon dunkel. Ich steige immer sehr vorsichtig ab. Der Weg ist steil, geröllig und mit Stolperwurzeln. Plötzlich kippe ich um, kann mich jedoch- oh Göttin sei Dank- halten und stürze nicht. Vor 12 Jahren stürzte ich am 2. August, hatte dann einen Sprung im Knöchel und Sehneneinriss, der 3 Monate Beschwerden machte. Ich gehe schnell am Heurigen vorbei nach Hause, bevor der Knöchel anschwillt. Füße ins Wasser, hochlagern, ausatmen.
Weinviertel 2.8.2013 Lammas
Brombeeren, Himbeeren, Ribisel und wieder eine Handvoll Zucciniblüten geerntet. Getrockneten Origanon und Schafgarbe abgefüllt. Dieser Augustbeginn. Das erste Achtel des neuen Halbjahres hinter mich gebracht. So wie Lichtmess 2. Februar die Zunahmen des Lichts feiert, ist Lammas der Beginn des Abnehmens des Lichts. Ich gehe barfuß auf meiner Kleewiese und ich werde in die Sohle gestochen, kurz nachdem ich mit Ruth über ihre Bienen und das Gestochenwerden und die Wirkung und Behandlung mit Bienengift, auch bei Krebs, sprach. Der Stachel ist noch drinnen und der Fuß schwillt an. Abends zur Nachbarin und einer fröhlichen Geburtstagsrunde. Rosa lädt wie jedes Jahr zu Braten und Kuchen und natürlich Wein ein. Wir sitzen im Hof mit Blick auf den Berg.