Wien 30.10.2021 Familientag - Ahninnenspaziergang

Mit meiner Tochter pflegen wir das Ritual die Vorangegangenen zu besuchen. Kerzen, Blumen, Lappen, Erde wird mitgenommen. Das erste Grab ist deshalb interessant, weil am Grabstein 4 verschiedenen Frauennamen stehen. Der meiner Großtante, der, von der Cousine meiner Mutter, der meiner Tante und der meiner Mutter. Am Friedhof hat sich nicht viel geändert, aber in der Umgebung schon, so dass wir etwas irritiert über die vielen Wohnungsneubauten sind. Alice und ich erinnern uns, dass wir vor einem Jahr einen Fuchs  sahen. Ein großer, oder eine große rotbraune Füchsin lief über den Weg. Ich mag Füchse. Beim zweiten Friedhof, dem Zentralfriedhof ist es seltsam. Wir gehen beim hinteren Tor hinein. Da ist es meist ruhiger. Ein starker Wind kommt auf. In der Umgebung des Grabes meiner Großeltern sind viele Grabsteine umgestürzt. Die letzten Todesdaten auf diesen Steinen liegen weit zurück. Anscheinend gibt es keine Verantwortlichen mehr, oder Menschen, die sich verantwortlich fühlen. Frage mich, ob das ein Trend der Zeit ist. Alice und ich sammeln die Blätter vom Grab auf. Das gehört dazu, wie das Erzählen und Erinnern. Meine Mutter hat sich immer über die Blätter geärgert. Das lässt uns schmunzeln. Die Schrift am Grab ist schon blass.

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Hermine Brzobohaty-Theuer | Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
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