Wien 21.5.2013
Zurück von der FrauenStudienreise durch Anatolien und durch die Zeit. Viele Bilder, Erlebnisse, Erfahrungen. Mal anstrengend zu acht herumzufahren, dann wieder höchst beglückend. Von Ankara nach Konya, über das Seengebiet im Hochland, hinunter in die Antalyaebene und zur Chimäre ans Meer. Ein Verarbeiten, ordnen, sortieren. Das Auspacken des maltredierten Koffers (wie war das früher, jetzt hält ein Koffer mal 2 Flugreisen aus) ist wie Geburtstag und Weihnachten. Habe mich mit vielen Göttinnenstatuetten beschenkt. Mit den schönsten Steinen vom feinsten Strand, Muscheln, Kafe, Tüchern und Rosenölen stehen sie zu meiner Freude im Kreis, die Leopardengöttin von Chatal Hüyük inmitten, so wie wir bei den Tranceritualen.
Wien 2.5.2013
Meine Wahl der Rituellen Körperhaltung für das Mairitual wird von meinem Besuch in der Londoner Ausstellung beeinflusst. Die Frauenstatuetten aus Kostienki in Mittelrussland und Mal´ta in Sibirien sind mir nahe.
In der Trance erleben viele von uns große Hitze, die Farben Rot und Schwarz. In das Schwarz eindringen vermittelt mir oft eine Vertiefung in eine neue Ebene der Trance. Das Paradoxum der Gleichzeitigkeit von polarisierenden Qualitäten, die sich stimmig verbinden wird versucht zu beschreiben. Wir versuchen den wunderbaren Zwiegesprächen der Empfindungen mit Worten nachzukommen, wie: das wildbewegte, rasant Tobende in gelassener Heiterkeit zu betrachten und ganz dabei und doch nicht gefangen zu sein.
Erfahrungen des Gebärens und Geborenwerdens werden beschrieben. Es ist die Geburtshaltung, die wir eingenommen hatten. Imme wieder, seit den ersten Malen, als ich diese Körperhaltung kennenlernen durfte, habe ich erlebt, dass ohne Kenntnis des Hintergrundes die Geburtserlebnisse da sind.
Weinviertel 30.4.2013
Walpurgis oder Beltane und der Geburtstag meiner Tochter. Ein spezieller Tag, ein Feiertag. Syna und ich gehen auf den Mutterberg. Nach ausgiebigem Werkeln im Garten möchte ich den Blick in die Weite erleben. Hier oben gelingt es oft leicht, ganz in den Moment zu kommen. Ankommen in der Gegenwart in Ruhe, ohne Spannung und Erwartung. Friedlich sein mit der Vergangenheit und der Zukunft. Beim Aufstieg ein Blüten- und Duftrausch des Flieders. Potenzilla-Fingerkraut dringt aus allen Ritzen. Der Ausblick ist etwas dunstig. Wir sind gelassen.