Krems 5.10.2013 nochmals Kiki Kogelnik
"Bronzemasken "Das Leben und das Leben danach" aus der lithanai für hemma und der lachende Tod "HI"
Ruth Devim hat die Vortragsserie "Sprache der Göttin-Urania unlimited 2013-14" mit der Hemma von Gurk eröffnet. So habe ich von Kiki Kogelniks Installation "lithanei für hemma" erfahren und auch Bilder von dieser temporären Ausstellung von 1988 gesehen, mit der Maske der Hl.Hemma geformt aus Bienenwachs.
Kiki Kogelniks "Totentanz" die Gestaltung des Karners von Stein im Jauntal ist uns erhalten, kann besucht werden. Die Bilder sind beeindruckend. In der Eröffnungsrede im September 1996 sagte Kiki Kogelnik: "Memento Mori - gedenke dass du sterben mußt. Den Totentanz aber tanzt nicht nur der Mensch und der Tod - es tanzt ihn die ganze Schöpfung - Mensch und Natur."
Krems 28.9.2013 Kiki Kogelnik
Wenn die Information über einen Menschen mehr in die Breite geht, kann es sein, dass dieser Mensch sehr interessant wird. So ging es mir, beim Ausstellungsbesuch zu KIKI KOGELNIK in Krems.
Bilder: "Leda mit Schwan" 1978 und "Falling in love again" 1962,
Ich kannte Kiki Kogelniks Namen und ihre Masken und Köpfe aus Glas und Keramik. Bei der Ausstellung in der Kremser Kunsthalle erfuhr ich mehr über sie, über ihr Leben und ihre Arbeit. Kiki Kogelniks Kärntner Cousine erzählt im gezeigten ORF Film, dass wenn ihre Cousine aus Paris oder USA nach Kärnten kam, sie wegen ihres besondern Stils schon mal auffiel. Eine Kuratorin beschreibt sie als attraktiv und dass auch ihre Arbeiten attraktiv und auffallend sind. Der in New York lebende österreichische Architekt Abraham sagt über sie, dass jeder auf sie aufmerksam wurde, wenn sie einen Raum betrat.
Diese Beschreibungen greifen zu kurz, sind nur ein Teil von Kiki Kogelnik. Was berührt mich so an ihr?
Die frühen Bilder der 60er-Jahre sind bunt, grell, plakativ mit großen, farbigen Punkten. Ihre „Hangings“ 1970, in denen sie die flachen Formen/Schatten/Schnitte von FreundINnen aus Vinyl ausschneidet und aufhängt sind ungewöhnlich."Superserpent " 1974
Ich erfahre über ihre Resonanz zur Frauenbewegung in den 70er Jahren. Sie ironisiert die klischeehafte Rolle der Frauen und Künstlerinnen und lese über ihre Faszination zum Weltraum. Weltkrisen drücken sich in grell farbigen Bilder aus, wie in: „Heavy clouds over the Cuba crisis“. Sie ironisiert Bomben in ihren Bildern: „Bombs in love“ 1970 und immer wieder das Thema Tod, mit Totenköpfen und Skeletten, wie in „Tod und Mädchen“ 1975. Ihren Bezug zu Kärnten zeigt sie u.a. 1988 in einer Rauminstallation „Litanei für heilige Hemma“, darin zwei Bronzemasken, eine mit herausgestreckter Zunge für Leben und eine mit Würmern. 1995 „Chemo“ während ihrer Chemobehandlung.
Die Kuratorin Brigitte Borchard-Birbauer schreibt: „Werke im öffentlichen Raum wie „Der Totentanz“ 1996 im Karner von Stein im Jauntal behandeln das Thema der Wildheit von Lebenslust und Tod“. Am 1. Februar 1997 stirbt Kiki Kogelnik in Wien an einer Krebserkrankung und wird in Bleiburg begraben. 1998 wird eine Werkschau in Wien von ihr gezeigt.
Ich finde es spannend, dass sie von jeher ihren speziellen Weg ging. Eigenwillig - eigen-artig.
Ausstellungsbeschreibung Krems Kunsthalle: http://www.textezukunst.com/index.php?page=kiki-kogelnik
Ausstellungskatalog Hamburg: http://www.snoeck.de/fr/book/138/Kiki-Kogelnik%3A-I-have-seen-the-future%21
http://www.kunsthalle.at/de/kunsthalle-krems/ausstellungen/kiki-kogelnik
rechts: "Hangings", mitte: "Outer space"1964, links: "Selbstbildnis"
"Selbstbildnis"
"Hangings"
Kiki mit der Künstlerin Renate Fuhry
"Heavy clouds over the Cuba crisis" 1963
Wien Prater
„Schmerz ist der Preis der Lebendigkeit!“
Ging wieder mal den alten Spaziergang im Prater, der an uralten Eichen vorbei führt und tänzelte durch Unmengen von roten Nacktschnecken hindurch.