Wien, 25.3.2022 Stimmung
Na, wie war es denn das Filmschauen? Ich hatte vorher angenommen, dass der Film zeitweilig zu heftig wäre, mit den Sequenzen, in denen eine Person vom Geist ergriffen wird. Doch auch in diesen Momenten gingen die Menschen fürsorglich und achtsam mit der Person, die in der Trance war, um.
Es ist immer wieder so spannend was die Zuschauer*innen unterschiedliches an einem Filmabend wahrnehmen. Wie aufgefädelte Perlen an einer Kette. Ich, z.B. war berührt von den Worten und der Haltung von Susanne Wenger, in der sie betont, dass sie keine Yoruba ist. Auch nach 50 Jahren in Nigeria lebend und wirkend erzählt sie, dass sie ihre eigene, europäische Spiritualität lebt. Anscheinend ist das möglich so innig verbunden zu sein und dann ganz bei sich. Der Schluss des Films zeigt die beiden Frauen, Susanne Wenger und ihre Adoptivtochter am Fluss sitzend. Diese schöpft mit den Händen Wasser und bringt es Susanne Wenger zum Trinken und sich benetzen. Die Abendsonne funkelt im Wasser und wir hören Yorubaworte.
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