Wien 30.1.2013
"Sommer" von Ceija Stojka 1992, 50 mal 65 Privatbesitz
Prof. Ceija Stojka ist am 28.1. gegangen. Malerin, Sängerin, Schriftstellerin und vor allem die Sache und Situation der Rom, Sinti und Lovara in das Bewusstsein der Gadje zu bringen war ihr eine zwingende Lebensaufgabe. Ich durfte Ceija vor Jahre in der Gedenkstätte des Konzentrationslagers Bergen Belsen kennenlernen. Sie hat mich zu tiefst berührt und erschüttert. Ihre Fähigkeit, die ihr angetanen Greuel, den Genozid an ihrer Familie und ihren Leute zu verzeihen, war in meinen Augen übermenschlich. Ceija schreibt in ihrem Austellungskatalog:„ Ich hab` Angst, Auschwitz könnte nur schlafen". Und in ihrem nach ihr benannten filmischen Porträt von Karin Berger (2001) erzählt sie, dass sie sich die Haare blond färbte, um bessere Jobaussichten zu haben: „Man hat so große Angst gehabt vor dunklen Menschen."
Ceija hätte im März ihren 80.Geburtstag gefeiert. Aus diesem Anlass, werden ihre beiden Bücher „Wir leben im Verborgenen“ und „Reisende auf dieser Welt“ wieder aufgelegt.
Ceija hat mich manchmal Teuferl genannt. Wir hatten als sogenannte Vorstadtpflanzen eine ähnliche Sprache und verstanden uns. „Liebe Ceija , schön, dass ich dir begegnen durfte und dass du mich in dein grosses Herz genommen hast.“ Ciao bella!
Zugriffe: 6779