Wien 31.10.2015 Tiergarten


Ich mache etwas sehr Ungewöhnliches - ich gehe mit Ute in den Schönbrunner Tiergarten.


Die GepardInnen, Cheethas!


Leopard


Der sibirische Tiger kann bis 280 kg schwer werden.

Die Katzen habens mir angetan.


Ein Büffel für Felicitas.


Wieder etwas über Palmöl gelernt. Milka, Rama, auch in bologischen Margarinen, Zahnpasta und Schampoo, überall ist es drin.


Trotzdem, nach 30 Jahren war es lebendig (tausende Kindlein führen ihre Eltern aus) und hat einen Geschmack von den Tieren, besonders von den großen Katzen gegeben, auch wenn sie nicht frei sind. Und irgendwie erinnern sie schon stark an die Raubkatzen unseres Maskentanzes vom September 2014.

Wien 30.10.2015 Fortsetzung Bauer

Greife ich mir doch in der Bücherei eine DVD mit dem Titel "Im Labyrinth des Schweigens". Inhalt: ein junger Staatsanwalt 1959 erfährt von einem in Ausschwitz inhaftierten das, was Keine und Keiner wusste und wissen wollte und beginnt zu recherchieren. Er stößt auf Verleugnung, Lügen und Verdrängung. Und wieder ist der aufdeckende Generalstaatsanwalt Fritz Bauer. Der Jude Bauer. Trotz aller Widerstände können die Taten belegt und Schuldige vor Gericht gebracht werden. 1960 findet der Ausschwitzprozess statt.

Nürnberg 18.10.2015 Dokumentationszentrum

Am Sonntag gehen wir ins Dokumentationszentrum in Nürnberg. Das hatten Syna und ich uns schon länger vorgenommen, jetzt sind wir in der Spur und  trauen es uns zu. Das Dokumentationszentrum liegt in einem auffallenden Bau, der an das Kolosseum in Rom erinnern soll und 1933 als Teil eines Prestigebau und zur Machtdemonstration der NSDAP  geplant und zu bauen begonnen wurde.
Die  Kongresshalle sollte für 50.000 Menschen Platz machen, davor kilometerlange Aufmarschstrassen, eine Arena mit Tribünen als Aufmarschfeld, ein Stadion für 400.000 Menschen und eine "Kraft durch Freude Stadt" für die Unterbringung der Menschen die hier bei den Aufmärschen und Pateitagen für ein Volk, etc. jubeln sollten. Im Jahr 2000 wurde nach einem Architekturwettbewerb dem Grazer Günther Domenig der Auftrag erteilt einen zeitgemäßen Dokumentationsort, der die Geschehnisse des Aufstiegs Adolf Hitlers  und der NSDAP in Nürnberg und Deutschland zeigt, zu errichten. Der Ort schon alleine, das Reichsparteitaggelände, ist beeindruckend. Die Umsetzung als Ausstellungsraum mit Glas und Stahl verstärkt die Wirkung des Monströsen und Totalitären.
Der Aufstieg der NSDAP, von der Weimarer Republik bis zum Ende des 2.Weltkrieges und bis zu den Nürnberger Prozessen ist hier mit vielen Fotos, und Tonmaterial und Filmen vor den rohen Ziegelmauern dargestellt.
Wir halten 3 Stunden durch. Ein einmaliger Besuch reicht ohnehin nicht aus um in etwa zu erfassen, was diese Bilder und Texte zeigen. Ich denke an Hanna Arendt´s "Banalität des Bösen“, wenn ich Bilder von tanzenden BDF Mädels sehen und jubelnde Gesichter und blumenschenkende Kindchen. Die Frage immer wieder, wie war das möglich? Wie war diese Verirrung möglich? In der Politikwissenschafts Vorlesung höre ich eine Erklärung für die Grundlage von Demokratie auch als Kampf gegen den Faschismus. „Demokratie kann nur verteidigt werden, wenn die BürgerInnen materiell abgesichert sind und Zukunftsperspektiven haben.“ Notleidende Menschen können nicht für Demokratie gewonnen werden.

Aufmarsch in der Luitpoldarena 1934, die "Straße des Führers" führt von der Führerempore zum Kriegerdenkmal.

Das erste "Musterkonzentrationslager" wird in Dachau 1933 gebaut.

"Kennzeichen für Schutzhäftlinge in den Konzentrationslagern", Form und Farbe, Politisch, Berufsverbrecher, Emigrant, Bibelforscher, Homosexuell, Asozial, Rückfälle, Strafkompagnie, Juden, Besondere Abzeichen.

 Und auch hier wieder die Frage, beim Rundgang durch die Ausstellung: Warum wird die Geschichte und die Rollen der Frauen in dieser Zeit unterschlagen? Warum werden 11 Schriftsteller - bewusst männliche Form - bei den Bücherverbrennungen genannt und keine einzige Schriftstellerin? Warum werden nicht Nelly Sachs oder Vicky Baum, Alexander Kollontai, Berta Eckstein-Diener und viele andere genannt. Die Frauen werden in der Dokumentation ihrer Stellungen beraubt oder an den Rand geschoben. Einzelne wie Leni Riefenstahl scheinen auf. Es ist als würde den Ausstellungsmachern das Bewusstsein über die Anwesenheit von Frauen in der Geschichte fehlen. Sonst würde ihnen dieser Fehler nicht passieren. Vielleicht würde ich auch hier, bei einem kritischen Hinweis, wie in Poysdorf hören:" Bis jetzt hat sich niemand aufgeregt!"

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Hermine Brzobohaty-Theuer | Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
Adresse: 1030 Wien, Stanislausgasse 4/9 | Tel.: +43 676 47 49 112

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