Weinviertel 15.9.2013 Katz
Heute hat sich Ruth, überraschenderweise, zum Kaffeebesuch angesagt. Sie fährt dafür mindestens 1 Stunde. Ich denke, dass sie nicht nur wegen des Kaffees kommt. Wahrscheinlich bringt sie was mit. Als sie mit dem Auto ankommt, hat sie in ihrem Schoß ein kleines weißes Katz. Ein flauschiger Winzling, vielleicht 2 Monate alt und ein Findling. Große dunkle Augen, mit schwarzen Strichen wie Brauen und ein schwarzes Schwänzel. Während wir in der Küche Kaffee trinken, weiß es, was es zu tun hat. Es marschiert gleich zum Katzenklo und klettert anschließend auf mich rauf. Es ist nicht klar ob es Mädchen oder Bub ist. Ich probiere viele Namen aus, von Tin-Tin, über Fidibus, zu Tilo, Django und Tschitschi. Auch Hernadreck und kleiner Furz fällt. Die schöne Tigris ist eher abweisend und faucht es an. Das Kleine lässt sich davon nicht beeindrucken und geht immer wieder auf sie zu und frisst aus ihrem Napf. Die kleine Tigris ist plötzlich die Grosse und Gesetzte. Das zweihandgroße Katz tobt herum. Es läuft und hüpft und klettert auf die Hollarin, knabbert an meinen Fingen und beiß auch mal, ist lustig und schläft im Schaffell. Schon bevor sie da waren, wusste ich, dass das Mitbringsel bleiben wird.
Weinviertel 8.9.2013 Tibor
Ich beginne am Morgen Tibor zu suchen. Der Nachbar erzählt von einem Kater, der auf der Straße liegt und wie meiner aussah. Ich finde Tibor dort im Gras neben der Straße. Jemand hat ihn in das dichte Gras gelegt. Er schaut aus als würde er schlafen. Ich bin geschockt und froh, ihn gefunden zu haben. Trage ihn nach Hause. Dort lege ich ihn in den Schatten im Garten. Rufe Birgit an, sie kommt sofort. Ich streichle seinen kleinen Körper. Ich kann es sonst nicht fassen, dass er sich nicht mehr bewegt. Birgit hat für uns beide Notfallstropfen. Wegen dem Schock, und für Tibor, damit er gut aus dem Körper kann.
Ich will jetzt nicht alleine sein. Ich rufe Ona an, sie ist – „oh wonder“ - in der Nähe. Kommt dann am Nachmittag. Dazwischen schlafen wir alle drei. Ich und Tigris und Tibor neben meinem Bett. Ona und ich bringen Blumen und Maismehl und räuchern, tönen, rasseln, weinen, singen. Ich glaube es nicht. Muss ihn immer wieder angreifen. Ein Bild von Bastet hilft mir. Sie als Katzengöttin focussiert die Energie. Ich spüre etwas Erleichterung, bei der Vorstellung, dass die freie Seele von Tibor über das weite Feld galoppiert, voll Freude und Abenteuerlust, ungebremst, stark und lustvoll. Eine Spur der Erleichterung kommt auf, auch Freude ihn als verkörperte Seele, wie ein junger amerikanischer Native, zu sehen, stark,schön und gewandt.
Späte suchen wir einen Platz am Berg und betten ihn dort, mit weitem Blick in die Ebene.
Weinviertel 7.9.2013 Weiden
Tibor ist noch immer nicht da.
Wir haben heute einen Ausbildungstag vom Trainig der Rituellen Körperhaltungen. Gehen zu den uralten Weiden und feiern ein Ritual zur Stärkung und des Dankes. Danach suche ich Tibor wieder. Schaue zu den alten Kellern ob ich da was höre von ihm.